Sonntag, 26. August 2012

Endlich angekommen - Auszug aus meinem "Tagebuch"


Eigentlich hatte ich die Fähre ab 12Uhr von Dunkerque gebucht – da ich als deutscher niemals zu spät komme, war ich bereits um 9.30Uhr am Pier. Dort war die Reederei schmerzfrei und schickte mich gleich durch zur 10Uhr-Fähre. Zwei Stunden dauert die Überfahrt – ich mach`s mir in der VIP-Lounge (kostet 12 Pfund mehr) gemütlich.

Die Engländer haben unsere Sommerzeit nicht übernommen – „daher komme ich nach zwei Stunden, eine Stunde früher auf der Insel an!“ 

Habe gestern noch Informationen bekommen, wo ich mich mit meinem Gepäck zu melden habe. Mal gespannt ob mein Navi diese Buchstaben und Zahlenkombination kennt…

Das war bereits der erste High-Light dieser Reise – wie komme ich mit dem Caddy voller Messer, Scheren, Harze und Klebstoffe durch die Sicherheitsschleusen am olympischen Dorf?

Meine Zieladresse gab es leider nicht in dieser Form. Aufgrund der Umbauten haben sie einfach mal die Straße als Sackgasse enden lassen. Allerdings konnte ich dann doch bis zum ersten Car-Check durchkommen. Die Kontrolle war erstaunt, dass ich dieses ohne gültiges Dokument geschafft hätte. Unser Büro hatte zwar mein Kennzeichen durchgegeben – was angeblich reichen sollte, allerdings war es wohl nicht beim Sicherheitsdienst hinterlegt. Das bedeutete zunächst mal ne gute halbe Stunde warten.  Mindestens fünf Mal mit hin und her telefonieren (Sicherheit mit meinem Büro und zurück). Schlussendlich half mir unser Büromitarbeiter damit, dass er es schaffte den Engländern klar zu machen, dass ich eigentlich nur mein Zeugs am sogenannten Welcome-Center abgeben wollte. Siehe da, die Schranken öffneten sich. Was nun kam erinnerte mich an frühere Berichte von Grenzübergängen zur ehemaligen DDR. Mein Wagen wurde komplett auseinander genommen. Ein Spürhund fand keine Sprengstoffe. „Was hast Du in diesen Kisten drin?“ fragte der Sicherheitsmann. Ich sagte ihm, dass ich wichtige Ersatzteile für unsere Athleten dabei habe. Und dass ich diese wenn notwendig als offizieller Techniker des deutschen Teams auch persönlich einbauen würde. Daraufhin, ohne in die Kisten zu schauen, durfte ich dann weiterfahren.

Leider übersah ich dabei, dass ich mich hätte am nächsten Check-Point zum Welcome-Center anmelden müssen. Stattdessen fuhr ich, wie vom Ordnungspersonal angezeigt – geradewegs wieder aus dem Gelände heraus!

Oh nein – nicht schon wieder war mein Gedanke. Was soll`s dann eben noch Mal. Leider hatten nun die ersten Ordner im wohlverdienten Feierabend. Mit den Nachfolgern war so gar nicht zu spaßen. Die wollten mich noch nicht mal bis zum ersten Fahrzeug-Check mehr durchlassen.

Nachdem ich mich dann noch mal bei uns im Büro rückversicherte, dass ich bereits im Welcome-Center erwartet würde, trat ich etwas energischer auf. „Sesam öffne Dich“! Ich war drin – natürlich nicht ohne die wichtige Fahrzeugkontrolle noch Mals durchführen lassen zu müssen.

Das Tor ging auf und ich stand nach gut zwei Stunden endlich vor dem Welcome-Center. Hier konnte ich mein gesamtes Zeug abgeben, meine Akkreditierung endlich verifizieren lassen um anschließend den Caddy zum Parkplatz der East London University zu bringen. Diese Aktion hat dann eine weitere gute Stunde gedauert. Egal, Hauptsache geschafft!

Zu später Stunde habe ich noch das Essenszelt, oder sollte man lieber sagen das für etwa 4.000 Leute große überdachte Essengelände ausgetestet. Begeisterung stellte sich ein. Essen aus aller Herren Länder.

Der lange Tag war schließlich um 23Uhr Ortszeit für mich zu Ende.

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